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1. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 63

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Iii. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. 63 § 4. Des Kurfürsten große Caten. Der mächtige König von Frankreich Ludwig Xiv. hatte Holland angegriffen. Sofort eilte der Große Kurfürst den bedrängten Freunden zu Hilfe, obwohl'er viel weniger Truppen als die Franzofen hatte. Darum konnte er trotz aller Tapferkeit nur wenig ausrichten. Endlich aber hatte sich auch Kurfürstin Dorothea, zweite Gemahlin des Kurfürsten. Gemälde von Baillant im Königl. Schlöffe z» Berlin. Aus dem Hohenzollern-Jahrbuch. der deutsche Kaiser Leopold aufgerafft und ein Heer an den Rhein geschickt. Der^Knrfürst sandte seine Soldaten auch dorthin. Weil er den Franzosen unbequem wurde, hetzte Ludwig die Schweden, die damals einen Teil Pommerns hatten, auf Brandenburg. Sie fielen mit großer Macht in das fchntzlofe Land ein und plünderten es. Da erhoben sich die tapferen Bauern

2. Altertum und Mittelalter - S. 54

1914 - Meißen : Schlimpert
54 1431—1449 Konzil zu Basel (Kardinal Cesarini. — Widerstand Eugens Iv.). 1435 Reformbeschlüsse gegen den päpstlichen Absolutismus. 1438—1439 Albrecht Ii. von Österreich und (als Schwiegersohn Sigmunds) König von Ungarn und Böhmen. 1448 Wiener Konkordat: Preisgabe der Reformdekrete für Deutschland durch Friedrich Iii. (Enea Silvio). Xv. verfall des Reiches im Innern und nach außen und Wiederherstellung der Habsburgischen Hausmacht unter Kaiser “Friedrich Iii. 1440—1493. a) Wirren in Deutschland. 1440—1493 Kaiser Friedrich Hl, Herzog von Steiermark und Kärnten. Soester Fehde (gegen den Kölner Erzbischof). Nürnberger Fehde (gegen Albrecht Achilles von Ansbach-Baireuth). Sächsischer Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanftmütigen (1428—1464) und Herzog Wilhelm. 1485 Leipziger Teilung: Ernestiner Kurfürsten in Sachsen-Wittenberg, Albertiner Herzöge in Meißen. b) Grenzverluste des Reiches und Türkengefahr. Im Westen: Die Schweiz und das Neuburgundische Reich. 1444 Widerstand der Schweizer Eidgenossen bei St. Jakob a. d. Birs gegen die „Armagnacs", französische Söldner im Dienste Friedrichs Iii. Die Schweiz geht dem Reiche verloren. 1467—1477 Herzog Karl derkühne vonbnrgund erobert Lothringen. Bund Ludwigs Xi. von Frankreich mit Friedrich Iii., der Schweizer Eidgenossenschaft und dem Herzog Rene von Lothringen Karl verständigt sich mit Ludwig Xi. und Friedrich Iii. 1476 Karl wird bei Granson und Murten von den Schweizern, 1477 von den Schweizern und dem Herzog von Lothringen bei Nancy geschlagen. c) Nationale Staatenbildungen im Norden und Osten. 1397 Kalmarer Union: Dänemark, Norwegen, Schweden unter Königin Margarete. 1448 Wahl des Grafen Christian von Oldenburg (nach dem Tode Christophs) zum König von Dänemark.

3. Grundriss der römischen Altertümer - S. III

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Grundrifs der Römischen Altertümer. Mit einem Überblick über die Römische Literaturgeschichte. in Lehrbuch für Studierende der oberen Gymnasialklassen und für Lehramtskandidaten. Von Dr. Cornelius Krieg. Motto: His ego nec metas rerum nec tempora pono Imperium sine fine dedi. Verg. Aen. I. Zweite, völlig umgearbeitete und vermelirte Auflage. iß ^yothek Cass//? °Na uwört^ Mit 64 Illustrationen und Stadtplan. Freiburg- im Breisgau. Herd ersehe Verlags hand lung. 1882. Zweigniederlassungen in Strafsburg, München und St. Louis, Mo.

4. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 15

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
15 Manche Herausgeber bieten eine andere (Einteilung; damit die Person des Odysseus scharf hervortrete, wird unterschieden: 1. Der abwesende Odysseus (1 Iv). 11. Der zurckkehrende Odysseus (V - Xlll, 92). 111. Der Rache sinnende Odysseus (Xlll, 93 - Xix). Ix. Der Rache bende Odysseus (Xx- Xxiv). Diese und hnliche Einteilungen, die mehr oder minder Berechtigung haben, lassen deutlich erkennen, da die Dichtung als ein einheitliches Ganze geschaffen ist. Beide Epen enthalten, trotz ihrer groen hnlichkeit, doch auch mehrere Verschiedenheiten, die erkennbar sind nicht allein im Versbau und in der Sprache, in der Anlage und im Aufbau, in der Darstellungsweise, in dem Verhltnisse der Vergleiche und Gleich-nisse (140 Vergleiche und 203 Gleichnisse in der Ilias, nur 65 Vergleiche und 39 Gleichnisse in der Odyssee), sondern auch in dem In-halte der Odyssee, der mrchenhaft gehalten ist, in ihrem greren Gedanken- und Gefhlsreichtum, der das innere, geistige Leben des Menschen zur Anschauung bringt, in ihren geluterten, auf hherer Kultur beruhenden Anschauungen der Recht, Sittlichkeit und Religion, in den ihr zugrunde liegenden Motiven: Gottesfurcht, Gattentreue, Liebe zu den Kindern, Ehrfurcht vor den Eltern, Freundestreue, Gast-freundschaft, endlich in den trefflichen Charakterzgen, welche die Trger der Handlung, Odysseus und Penelope, auszeichnen. Alle diese Verschiedenheiten lassen keinen Zweifel, da die Odyssee jnger ist als die Ilias, und da sie, wenn sie demselben Dichter Homer entstammt, ein Werk seines reiferen und stimmungsvolleren Alters ist. Stammtafel des Odysseus. Jeus Hermes Perieres, König von Lakonien Krkesios fluto ykos Ikarios Tyndareus Laertes, vermhlt mit Antimeia Kastor Klytaimnestra Odysseus, vermhlt mit Penelope Bemerkenswerte Verse aus der Odyssee sind: I, 47; I, 57 u. 58; 1,267; Vi, 182-185; Vii, 50-52; Viii, 479-481; Viii, 546 u. 547; Ix, 34-36; Xi, 489-491; Xiv, 83 u. 84; Xvii, 322 u. 323; Xviii, 130 u. 131; Xxii, 412; Xxiv, 508 u. 509.

5. Alte Geschichte - S. 170

1872 - Mainz : Kunze
170 $m Mre 72 fchlug er ihn bei (S ab ir a und oottenbete in brei ^a^ren die (Eroberung oon ^ontu§, fo baft 3jli%ibateg nach 2lr? menien gu feinem ©chraiegerfohne Stigrane§ fließen muftte. 2ll§ biefer die 2lu§lieferung oerraeigerte, Begann Suculluä den armenis fcfjen ^rieg 69 und fiegte bei £igranocerta. Sdann gog er, obgleich Meuterei in feinem £>eere auäbradf), 68 gegen Slrtayata/ die £auptftabt non ©rofjarmenien und befiegte in der Mhe der= fetben den 3)£itf)ribate3 nebft £igrane3. 9^un raenbete fidh ba§ ©lücf, die ©otbaten, ungufrieben über den langen ferneren ^arfc^ burd) die entfernten unbefannten ©egenben empörten ftd) und nöt|ig= ten it;n gum D'tüdjuge über den £igri3 nadfj ^jtefopotamien, too er fein Winterquartier nahm. 5ftitf)ribate§ geroann baburch 9)?uth, fe^rte um und eroberte toieber, nachbem er die mit fdtjmadfjen Strup? pen gurücfgelaffenen Unterfelb^errn be3 Sucuttuö gefdtjlagen, fein Königreich ^ontu§. Sucuttus §atte fiel) burdf) den ©cfjutj, den er den 23etöofynern der römifdejen Sßroütngen gemährte, den ^afc der römifd)en bitter, der Ijabfücfjtigen 23ebrü<Jer der afiatifcfjen ^ßrooingen gugejogen und erhielt burcf) ihren (Sinflujs feine Abberufung. 2ln feiner ©teile erhielt 66 in $olge der lex Manilia ((Sicero’3 3£ebe) ^ßompejug den Oberbefehl. 9lu§ (Silicien, roo er nodj feit der 93eenbigung be§ ©eerduberfriegeä ftanb, rücfte er gegen ^Jiit^ribate§ oor und befiegte benfeiben in • einer nächtlidjen ©dfjlacht am (Supfjrat in der smfje der oon^ßornpejug nunmehr gum^lnbenfen an feinen ©ieg gebauten ©tabt ^fticopolig in Kleinarmenien (66). üftitfjribates floh nach (Jold)i3. ‘pompejuö gog barauf gegen die ^auptftabt beä £igrane§, ?lria):ata; biefer oerlief; die ©adtje feinet ©chroiegeroaterg, unter= rcarf sich und trat feine @roberungen ©grien, ^önicien zc. ab. darauf toanbte fic^ ^ßompejuö toieber gegen 3ftithribate3 und unter= j toarf auf dem Sserfoigungäguge die 'Mlbaner und Oberer, ^>rte a^er am $luffe 5p^afi§ um. ^ßompejuä ^ielt barauf 64 einen Slriumphsug burdf) 2lfien, orb= nete oljne ©rmddptigung oon ©eiten be3 ©enateä die 25er|ättniffe, machte ©grien, too die ©eleuciben ^errfc^ten, gur römifdejen $ßro= oing, entfdjieb in ^atäftina ^^ronftreitigfeiten und madjte ba§ fianb ' tributpflichtig. Tohribateä, der ftd) gu ^anticapaum auf dem taurifdjen Ghjerfones gu einem abenteuerlichen $uge nach lüftete und bagu ungeheure Opfer non feinen Untertanen erpreßte, nahm, oon einer Empörung und feinem eigenen ©ohne ^harnacc^ bebroht, ©ist 63.

6. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 124

1909 - Bamberg : Buchner
124 . Mittlere Geschichte. zum König, sondern jene den Georg Podiebrad, einen tschechischen, und diese den Matthias Eorvwus, einen magyarischen Edelmann. Dem Kaiser fiel es jedoch nicht ein, sein Anrecht mit dem Schwerte geltend zu machen. Ruhig lie er sich die Zurcksetzung gefallen. 3. Friedrich Iii., eine hausbackene, zhe Natur, mehr zuwartend als zugreifend, war berhaupt kein Freund des Waffenhandwerks. Den gewaltsamen Entscheidungen ging er aus dem Weg. Er liebte die Ruhe im Hause" und machte den Ereignissen des Tages gegenber den tatenlosen Zuschauer. Er lie den Herzog Philipp von Burgund mitten im Frieden Luxemburg wegnehmen (1443) und sich, wie der damalige franzsische Thronfolger, der Dauphin (spr.' Dhofn) Ludwig (als König Louis Xi.) spttelte, berhaupt von jedermann ungestraft den Bart rupfen. Das Aus-laud hatte also wenig Achtung vor diesem Trger der kaiserlichen Krone, trotz der stolzen Worte auf seinem Siegelring A. E. I. 0. Y." sterreich gebhrt die Weltherrschaft" [A(ustriae) E(st) I(mperare) 0(rbi) V(niverso) A(ll) E(rdreich) I(st) O(esterreich) Y(ntertan)]. Auch die Eidgenossenschaft bentzte die unttige Ruhe des Kaisers, um ihr Gebiet zu erweitern. Das ganze Aargau, bisher habsburgisch, fiel ihr zu, und schon suchte sie sich um Belliuzona herum festzusetzen. Jene Wegnahme seines alten Stamm-landes aber empfand Friedrich Iii. doch als etwas Unerhrtes. Er warb zum Zweck seiner Wiedergewinnung franzsische Sldner an \ und der arglistige König Karl Vii. von Frankreich gab gern seine Einwilligung dazu (1443). Die doppelte Anzahl versprach er zu schicken. Und wirklich! Im Jahr 1444 berschritten 60000 Franzosen erstmals die deutsche Grenze. Der Volksmund nannte dieses bewaffnete Gesindel arme Gecken" (vom franzsischen Armagnacs spr. Armanjack). 20000 derselben fhrte der König selbst gegen Lothringen, die brigen marschierten unter dem Dauphin auf Basel. Unweit dieser Stadt, bei St. Jacob a. d. Birs, kam es zur Schlacht (26. Aug. 1444). Die Haltung der Eidgenossen in derselben war derart, da der Dauphin, ohne den Kaiser zu fragen, mit ihnen Frieden schlo, um 1 In Frankreich trieb sich seit Ende der 30er Jahre des 15. Jahrhunderts aus dem letzten englich-franzsischen Krieg her viel beschftigungsloses Kriegsvolk herum. Es war dies jener mehr als hundertjhrige Krieg gewesen, den die Englnder um den Besitz der Normandie gefhrt hatten, und der fr sie unglcklich endigte. Der letzte Abschnitt des Kriegs, in dem die Vertreibung der Englnder aus Frankreich sich voll-zog, brachte den Franzosen noch die begeisterte Jungfrau von Orleans, Johanna Darc, ein Bauernmdchen, das mit der Fahne in der Hand unzuverlssige Truppen in den Kampf fhrte und zur Tapferkeit entflammte. Doch geriet sie schlielich in die Hnde der Englnder und wurde in Ronen als Hexe verbrannt (1431). 232

7. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 130

1909 - Bamberg : Buchner
130 Mittlere Geschichte. die auswrtigen und dann erst die inneren Angelegenheiten und die Wnsche der Reformpartei erledigen wollte. Also durfte die Reformpartei, wollte sie ans Ziel gelangen, dem Kaiser bei der Verfolgung der auswrtigen Politik nur insoweit behilflich sein, als er ihren Wnschen entgegen kam. Sie mute sich auf den Standpunkt des do ut des" (Leistung nur gegen Gegenleistung) stellen, wie sie dies noch unter Friedrich Iii. so gemacht hatte, als dieser eine Trkenhilfe begehrte, und sie ihm erst bewilligt wurde, als er als Gegenleistung auf den Reichstag zu Frankfurt 1489 alle und jegliche Städte" einlud und so die Reichsstandschaft der Reichsstdte zugestanden hatte. 3. Auch Kaiser Maximilian verlangte auf seinem ersten groen Reichstag zu Worms 14951 eine Hilfe" und zwar eine doppelte, eine eilende" d. h. eine einmalige und auerordentliche gegen Franzosen und Trken, und eine whrende" d. h. eine dauernde und ordentliche fr un-vorhergesehene Flle, in denen dem Reich Abbruch geschehen knnte. Die Stnde verwilligten jedoch den gemeinen Pfennig zu beiden Hilfen erst, nachdem der Kaiser die Forderung des Reichskammergerichts und der Reichsbesteueruug bewilligt hatte. Die brigen Forderungen beruhten einstweilen, insbesondere die des Reichsregiments, das die Person des Kaisers noch mehr als bisher in den Schatten gestellt htte. 4. Gegen die Franzosen hatte der Kaiser lngst einen National-krieg geplant, da es offen zutage lag, da die Politik Frankreichs den Zweck verfolge, dem Hause Habsburg und dadurch den Deutschen die Kaiser-krne zu entziehen2 und sich in Italien festzusetzen. 1494 hatten die Franzosen die Alpen berschritten und, da der Kaiser nicht einschreiten konnte", sich bis zum Jahr 1499 vllig in Italien eingenistet. König Ludwig Xii. von Frankreich forderte von Max Burgund (Savoyeu) und legte sich, ohne es zu sein, die Titel eines Knigs beider Sizilien" und eines Herzogs von Mailand" bei, damit andeutend, da er diese Lnder noch zu erobern gedenke. Auch die Eidgenossen, die zur Reichssteuer herangezogen und dem Reichs-kammergericht unterstellt werden sollten, beides aber verweigerten, neigten zu Frankreich, und als Max sie zchtigen wollte, zog er den krzeren (1499) 1 Damals erfolgte auch die Erhebung der Grafschaft Wirtemberg zum Herzog-tum (vergl. das Gedicht: Der reichste Fürst"). 2 Der englische Botschafter berichtete im Jahre 1492 nach Hause: Die Franzosen erreichen vermge der Zwietracht der deutschen Fürsten alle Wnsche und wrden sich mit leichter Mhe selbst das Kaisertum aneignen." 3 Der gemeine Pfennig ging ganz unregelmig ein. Die Ritterschaft entrichtete ihn berhaupt nicht. 238

8. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 133

1909 - Bamberg : Buchner
Maximilian I. der letzte Ritter. 133 milians (mit Ausnahme Karls V.) nahmen dann diesen Titel gleich nach der Krnung in Aachen (oder Frankfurt) an. Jetzt erst kam der Beschlu von Rheuse zur vollen Anwendung. Den Venetianern, die ihm die Psse versperrt hatten, erklrte er sofort den Krieg. Aber sie, deren Gebiet von Bergamo bis ins Frianl sich erstreckte, und durch das der Kaiser, der nach Mailand strebte, ziehen mute, zu demtigen, gelang Maximilian nicht, ja er mute es erleben, da sie ihm Fime wegnahmen, den letzten Hasen-platz sterreichs, den sogar Friedrich Iii. stets zh gehalten hatte. Unter diesen Umstnden sah sich Maximilian zum Waffenstillstand mit der adria-tischen Handelsrepublik gentigt. Dann aber trat er der sogenannten hei-ligen Liga (d. i. Allianz, Verbindung) von Cambrai (spr. Kambr) bei, die der Papst und Frankreich geschlossen hatten, um Venedig anzugreifen, es seines Besitzes in der Lombardei zu berauben und den Raub gleichmig unter sich zu verteilen. Zugleich anerkannte Maximilian seinen neuen Ver-bndeten, den König Ludwig Xii. von Frankreich, den aus Mailand zu vertreiben ihm das Reich die Mittel verwilligt hatte, eben als Herzog von Mailand an. Da nur die kluge Tochter des Kaisers, Erzherzogin Marga-rete, in ihrer Eigenschaft als Regentin der Niederlande, ihren kaiserlichen Vater zu dieser unerwarteten sranzosenfreundlichen Schwenkung bestimmt hatte, aus Furcht, Frankreich mchte ihr in den Niederlanden Schwierig-feiten bereiten, muten die Stnde wissen; gleichwohl verweigerten sie dem Kaiser die Mittel zur Anteilnahme an dem von der Liga von Cambrai ge-planten Kriege gegen Venedig. Dieser Krieg wurde deshalb von Frankreich und dem Papst ohne den Kaiser gefhrt, und als dieser endlich in Ober-italien erschien, kam er zu spt. Ja der Papst trat jetzt sogar gegen ihn aus. Er befrchtete nachteilige Folgen von einem deutschen bergewicht auf der Apeuninenhalbinsel und kam auf den Gedanken, die heilige Liga von Cambrai in eine italienische Patriotenliga zu verwandeln, der auch das bisher von ihm feindselig behandelte Venedig beitreten sollte, um gemeinsam alle Fremden, Franzosen, Deutsche und Spanier aus Italien verjagen zu knnen. Italien den Italienern! war die Losung des Papstes. Hiegegen konnte Maximilian vorerst gar nichts machen. Die Hnde waren ihm ge-bunden; denn die Reichsstnde verwilligten ihm seit seinem Bndnis mit Frankreich grundstzlich keine Mittel mehr zur Durchfhrung seiner italie-nischen Plne. Finme und Mailand blieben verloren. Hierin brachte auch der Tod des Papstes (1513) und derjenige Ludwigs Xii. (1515) keine nderung. Der neue Papst, Leo X., trat in die Fustapfen seines Vor-gngers, und der neue König von Frankreich, Franz I., lie sich aus Italien 241

9. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 108

1909 - Bamberg : Buchner
108 Mittlere Geschichte. 3. Seines Nebenbuhlers glcklich ledig, verlegte sich Ludwig in der Folgezeit auf die Vergrerung seiner Hausmacht. Die Gelegenheit kam ihm entgegen. Brandenburg war durch den Tod eines kinderlosen Mark-grasen erledigt. Ludwig bertrug die Markgrafschaft seinem ltesten Sohn Ludwig, der damals allerdings erst 9 Jahre alt war. Dann erwarb er sich Ansprche auf Holland, indem er die Erbin des Landes heiratete. Ferner erneuerte er die verjhrten Rechte auf Oberitalien, auf das aber auch Frankreich im stillen ein Auge geworfen hatte. Und hier war es, wo die Kurie einsetzte und sich durch den franzsischen Papst Johann Xxii. im Sinne Frankreichs in die deutschen Angelegenheiten einmischte (1323). Zunchst verkndete der Papst, da ihm bei zwiespltigen Wahlen die Entscheidung zustehe, und da er krast dieses Rechtes die Wahl Ludwigs ebenso aufhebe wie diejenige Friedrichs und eine Neuwahl anordne. Und als sich Ludwig an diese ppstliche Aufforderung nicht kehrte, erfolgte der Zusammensto. . 4. Johann Xxii. tat den König nach altem Herkommen in den Bann. Doch hatte derselbe auch in Deutschland nicht mehr die gewnschten Folgen.1 Auch die Deutschen standen wie vorher die Franzosen aus Seiten ihres Knigs gegen den Papst. Auch in Deutschland ging die ffentliche Meinung dahin, da in weltlichen Dingen jede Nation selbstndig und vom Papste unabhngig sei. Auch in Deutschland hatte der universale Gottesstaatsgedanke nicht mehr viele Anhnger. Die Zeiten hatten sich gendert, und mit ihnen die Ansichten der Gott und Welt, Staat und Kirche, Kaiser und Papst. In diesem Kampf zwischen zwei Weltanschauungen, der universalen und nationalen, kurz in diesem Kulturkampf" standen selbst Geistliche auf Seiten des Kaisers. Die Spiritnalen, Zugehrige des groen Franziskanerordens, bekmpften eifrig in Wort und Schrift die Weltherr-schast des Papstes. Vor allem aber war es der Theologe Marfilius von Padua, Professor zu Paris, der in einem besonderen Werke die Ansichten Angustius der den Gottesstaat widerlegte und auseinandersetzte, da nicht die Kirche, sondern die Nation die natrliche Grundlage jedes selbstndigen Staatswesens sei, und da ein Ketzer nur dann strafbar wre, wenn er in Leben und Lehre gegen die brgerliche Rechtsordnung Verste. Das Priestertum 1 Die Kurfrsten wollten von einer Neuwahl durchaus nichts wissen. Sie wollten sich nicht durch Frankreich ein Kuckucksei ins Nest legen lassen. Denn als ppstlicher Kandidat fr den Kaiserthron galt der König von Frankreich. Ludwig der Bayer aber machte mit Habsburg seinen Frieden. Doppelregierung Ludwigs und Friedrichs von 1325 bis zum Tode Friedrichs 1330. 216

10. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 109

1909 - Bamberg : Buchner
Friedrich der Schne von sterreich. Ludwig der Bayer. Das babylonische Exil. 109 und sein Oberhaupt, der Papst, habe keine obrigkeitlichen, sondern nur seelsorgerliche Obliegenheiten (1326). Als Marsilius wegen dieser freien Ansichten Paris verlassen mute, begab er sich nach Deutschland an den Hos Ludwigs. Doch dieser konnte mit Worten wenig gegen den Papst aus-richten. ($r mute ihm mit Taten beweisen, da der Ketzer Marsilius Stecht habe. Dieser bewog ihn denn 'auch zu einem Rmerzug. 5. der Triest zog Ludwig nach Italien (1327). Begeisterter Empfang in Oberitalien, und Krnung in Mailand. Dann Aufbruch nach Rom. Die Rmer, deren Stadt seit dem Wegzug der Ppste verdet war, und die deshalb auf die franzsischen Ppste gar nicht gut zu sprechen waren, nahmen Ludwig mit Freuden auf. Er wurde zum Kaiser gesalbt (1328) und mute Johann Xxii. als einen Ketzer ab- und einen neuen Papst einsetzen. Beides tat Ludwig. Nun aber htte der Kaiser gegen den König von Neapel ziehen sollen, der, ein Franzose, auf Seiten des franzsischen Papstes Johann stand und Rom bedrohte. Weil Ludwig dies unterlie, schlug die Stimmung der Rmer so rasch um, da sich der Kaiser mit seinem Papst nicht rasch genug aus Rom entfernen konnte, das dann vom König von Neapel besetzt wurde (1328). Was half es nun Ludwig, da er Johann Xxii. in der Gestalt einer Strohpuppe unter dem Jubel der Rmer als Ketzer verbrannt hatte? Johann Xxii. blieb trotzdem der alleinige Papst. Der Gegenpapst verschwand, und Ludwig kehrte ruhmlos der die Alpen zurck. 6. In Deutschland war man insofern befriedigt, als Ludwig wemg-stens den Kaisertitel mitgebracht hatte und das Reich in keine sonstigen Kriegskosten strzen wollte. Den Kaiser aber suchten, wie es scheint, schwere Gewissensbisse heim. Er wollte vom Banne srei sein und trat mit Jo-Hann Xxii. sogar in Verhandlungen ein. Aber von Avignon aus ver-langte man als Vorbedingung, der Kaiser solle die Krone niederlegen. Schon wollte Ludwig hierauf eingehen, als die Nachricht hievon in Deutschland allgemeine Entrstung hervorrief. Daraufhin gab Ludwig die ffentliche Erklrung ab, er wolle nicht abdanken, habe nie abdanken wollen, und wer dies behaupte, fei ein Lgner. Zum Glck fr Ludwig starb gerade um tiefe Zeit (1334) Papst Johann Xxii. Sem Nachfolger htte den Kaifer gerne vom Banne gelst. Aber es lag im Jntereffe Frankreichs, mit Hilfe des auf Ludwig lastenden Bannfluchs die Verhltnisse in Deutschland zu verwirren. Mau wollte im Trben fischen. Der Kaifer blieb alfo im Bann. Ganz zerknirscht erklrte er, er verdamme die Ansichten des Mar-Mus; er wolle die Ketzer ausrotten, und es tue ihm leid, mit ihnen der- 217
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